Matthias Esch: Deranged Chanting

Fotos 1, 3, 5, 7, 9, 11
Matthias Esch
 

Fotos 2, 4, 6, 8, 10, 12
Michael Lüder / BKV Potsdam

9. November 2023 bis 4. Februar 2024
Vom 5. November an zeigt der BKV Malerei von Matthias Esch. Die Bilder zeigen in sehr unterschiedlicher Formatierung ungegenständliche Muster und Strukturen. Je näher man den Oberflächen aber kommt, desto mehr persönlicher Ausdruck verbirgt sich in der Geometrie. Es scheint, als spräche Esch mit dem Vokabular der Abstraktion eine ebenso unerwartete wie private Sprache, die sich nicht entschlüsseln lässt, der wir aber ohne Übersetzung zuhören können.
Künstler:  Matthias Esch
Kurator:  Gerrit Gohlke
Ausstellungsort:  Freundschaftsinsel
Eröffnung:  Sonntag, 5. November 2023 , 17:00

“In konzeptueller Sicht”, sagt Matthias Esch einmal in einem Interview, „interessiert mich Semantik“ – die Bedeutungslehre in der Sprachwissenschaft, die sich damit beschäftigt, was Sprache ausdrückt (und wie sie es tut). In der Semantik geht es um den Zusammenhang zwischen dem Zeichen und dem, was das Zeichen bezeichnet, oder wie Esch es auf die Malerei überträgt: Um die Beziehung der Worte zu Inhalten und Vorstellungen und „wie das unsere Wahrnehmung von Bildern prägt“. Das scheint erstaunlich für einen Maler, der sich von der figürlichen Abbildung losgesagt hat und sich nicht nur malend mit Mustern und Strukturen beschäftigt, sondern der auch selbst in seinem Werk unablässig weitere Muster und Strukturen produziert.

Diese Linien, Sterne, Streifen, Balken, Rauten, Zickzackmuster, Rechtecke sind jedoch keine nackten Geometrien. Sie zeigen nicht die Reinheit der mathematischen Struktur. Eschs Formen enthalten andere, innere Formen. In Feldern finden sich gestische Spuren. Linien und Flächen heben sich von expressiven Farbgründen ab - und zwischen allem schimmern wieder und wieder Perlmuttpigmente wie eine Verheißung auf eine ganz andere Welt. Esch malt Zeichen, in denen die Zwischenräume zwischen den Zeichen schon enthalten sind. Wie ein Text, in dem die Leerzeichen stimmhafte Betonungen hätten.

Es sei die Kombination „der Emotion und der Theorie, der Subjektivität mit der Objektivität“, die ihn von Grund auf interessiere. „Doch, ich bin ein Künstler, wie jeder andere auch, bin ich aber vor allem eine Person. Ich finde es befriedigend, meinen Begriff von Verzweiflung gemäß dem Konzept der mich umgebenden Systeme auszudrücken - und diesen Ausdruck in solide Malerei zu verwandeln.“


Sonderöffnungszeiten am Jahresende:
24.12.2023 - geschlossen
25.12. bis 30.12.2023 - 12.30 bis 16.30 Uhr
31.12.2023 - geschlossen
Neujahr, 01.01.2024 - 12.30 bis 16.30 Uhr

Anschließend bis zum Laufzeitende Donnerstag bis Sonntag 12-17 Uhr